Unser Jahr im Wingert-2017

Was ist das schon, so ein Jahr für einen Winzer? .....Eigentlich geht es viel zu schnell vorbei! Ist der Rebschnitt erledigt, folgt schon in der Steillage das Rebenlesen, dann das Kammerten, im März das Abfüllen und schon geht es in die Frühjahrsbearbeitung.

 

Im März haben wir Zuwachs bekommen: noch eine Steillage, diesmal in Sankt Martin, alles neu angelegt mit Riesling, Chardonnay, Spätburgunder und ein klein wenig Kerner. Viel wird es nicht geben, dafür viel Arbeit. Im April erleidet Markus einen Sturz mit der Leiter und bricht sich den kleinen Finger. Gerade da, als die Arbeit im Feld mit der Mäherei beginnt. Ein trockenes Frühjahr läßt uns zusehen, wie dennoch das Gras in die Drähte wächst, weil Markus nicht mit der Motorsense arbeiten darf.

 

Anfang Mai füllen wir - von Hand, so wie vor 100 Jahren und es ist eine Schur: Flaschen nach dem Spülen nochmal durchschwenken, abtropfen lassen, schwefeln, mit dem kleinen Reihenfüller abfüllen und mit der Hundertjährigen Korkmaschine verkorken.

Nix mit Schraubverschluß.... Man sollte uns für bekloppt halten.....sind wir vielleicht auch, aber Eigensinn macht Spaß!

 

Dann beginnt der Pflanzenschutz, das geht auch mit gebrochenem Finger und Gipsschiene und die Laubarbeit muß auch so gehen...während das Gras weiter munter wächst....

Wir sind mit allem hintendran, zum Teil wächst uns das Laub über den Kopf, wenigstens am Wingertsberg schafft Eugen für Ordnung. Der Rebschnitt liegt noch zusammengelesen am Zeilenende...es ist ein absolut chaotisches Jahr!

Hilfe muß her! Aber die kostet Geld und am Ende auch Nerven und eigentlich macht man es am besten selber! Und irgendwann ist eben der Finger einigermaßen verheilt und die Gipsschiene gibt Halt und dann geht’s ans längst überfällige Mähen...

 

 Irgendwann hat man es als Winzer geschafft: trotz aller Widrigkeiten steht der Wingert einigermaßen gut da und es könnte ans Ernten gehen... Dann kommt nach einer trockenen Phase plötzlich Dauerregen, eine ganze Woche lang.....

 

Der Höhepunkt und die Krönung unseres Jahres steht bevor. Aber am Kieferberg hat die Botrytis zugeschlagen! Aufgequollene Trauben und starke Fäulnis! Der Faber gibt ein Desaster und es wird keine „Faberrebe 2017“ geben- Totalverlust! Den Kerner können wir mit viel Arbeit unserer Herbsthelfer, die alle faulen Trauben aussortieren, retten und wir haben eine gute Qualität bei sehr geringem Ertrag. Die Hälfte weniger bei gleicher Arbeit...

Der Wingertsberg in Sankt Martin steht besser da, aber auch hier sind die Erträge mau. Zu unserem Schicksal gesellt sich: wir haben den Kieferberg nicht mit Vogelschutznetzen abgehängt und den Vögeln schmecken unsere Trauben!!!

 

 

Durch einen Klick auf die Bilder werden diese vergrößert!

So geht ein Winzerjahr vorbei und schon geht es wieder an den Rebschnitt......

 

Und dann? Nach dem Herbst ist vor dem Herbst!!!!

 

Das folgende Bilderalbum zeigen einen Ausschnitt aus unserem Weinjahr. Vielen herzlichen Dank an unsere Freunde

Bernhard Wingerter, Günter Fischer und Florian Stoner, die uns im wilden Herbstgeschäft kräftig mit Fotos beschenkt haben!

Durch einen Klick auf das Bild wird dieses vergrößert. Viel Spaß!

Das Frühjahr kommt!!!

...und das mit raschen Schritten! 

Pünktlich zum 1. März haben wir unseren Heckenrückschnitt beenden können. Letztes Jahr hatte Markus bereits neben K3 eine kleine Freifläche schaffen können. Leider wurde aus unserem Plan, diese übers Jahr frei zu halten nichts, weil eben andere Arbeiten aufgrund des Wetters Vorrang haben mußten. Letztendlich konnten die Brombeerhecken 2016 ihr Terrain wieder zurück erobern.

Dieses Frühjahr haben wir nun den Rückschnitt wiederholt und hoffen, auf dieser kleinen Fläche etwas mehr Artenreichtum zu fördern. Durch den Rückschnitt der Hecken und die aufgeschichteten Haufen aus Heckenrückschnitt (die momentan zwar nicht sehr ansprechend wirken...) soll es gelingen, mehr Insekten und somit auch Nützlinge anzulocken. Markus' fernes Ziel: eine Freistellung der gesamten Fläche mit der Bewahrung kleiner Gehölzgruppen ist uns leider momentan noch nicht möglich. Also alles Zukunftsmusik...

Bleiben wir im Hier und Jetzt und das bedeutet nun auch Rebschnitt, der Markus' Angelegenheit ist und das Aufsammeln der Reben, was Antje ganz vorzüglich bewerkstelligt.

So langsam geht es voran aber mit unserer Motivation wird das schon werden!

Übrigens ist zwischenzeitlich unser nagelneues Prospekt eingetroffen. Ab nächster Woche werden wir es am Kieferberg zum Verteilen auslegen. Wer uns diesbezüglich etwas unterstützen möchte, dem schicken wir gern ein paar Prospekte zu!

Die tollen Bilder in diesem Blogbeitrag sind übrigens dieses Mal nicht von uns, sondern von unserem Freund Günter Fischer, der nicht nur ganz  fleißig Hotten tragen kann, sondern auch super tolle Fotos anfertigt! Seine Seite haben wir unter den "Links" veröffentlicht. Schaut mal rein, er macht wirklich ganz tolle Fotos rund um die Weinstraße und deren Natur!

Winter 2017

"Aber die Sonne duldet kein Weißes..."

Der Winter ist die Jahreszeit, die traditionell mit dem Rebschnitt beginnt. In früherer Zeit wäre niemand auf die Idee gekommen, vor März die Wingerte zu schneiden. Man war genug mit Roden, Mistausbringen und anderen Arbeiten beschäftigt. Zudem wollte der Keller seinen Meister sehen, wenn um Nikolaus (6.12.) der Wein von der Hefe "abgestochen" wurde.

Ganz ähnlich ist es bei uns: unsere Weine durften sanft reifen und wurden erst kurz vor der Weihnacht vom Hefelager getrennt. Das bringt auch in einem Kleinstbetrieb wie dem unseren viel Arbeit. Wir verzichten hier komplett auf eine Filtration, das würde alles nur unschön "durcheinander" bringen. Wein braucht Zeit und Liebe und da Letztere immer da ist, brauchen wir ihm Erstere nur zu gewähren.

Im neuen Jahr darf er sich bis zum März ausruhen, bevor er auf die Flasche kommt. Wir haben es da nicht eilig! Nach der Füllug ist noch etwas Geduld angesagt. Der Kieferberg braucht Zeit zum Reifen und die müssen wir ihm geben.  Was dann entsteht sind Weine, die den Charakter, das "Terroir" dieser uralten Rebanlage widerspiegeln.... Dann kommt der Kieferberg, wenn das Produkt unserem Gaumen entspricht, in den Verkauf. Nur vorher heißt es dann noch etikettieren und vieles mehr....

Indes geht die Arbeit im Wingert natürlich weiter: Der Rebschnitt wird in den Stunden ausgeführt, in denen Helligkeit herrscht, denn viel zu früh geht die Sonne unter.

Dieses Jahr wollen wir Kalk in unseren Anlagen ausbringen, denn die Weinberge haben diesen nach 30 oder gar 50 Jahren dringend nötig. Auch das ist "Winterarbeit" und wird uns noch im Februar und März beschäftigen. Jeder Sack Kalk -und wir sprechen hier von etwa 20 Säcken à 50kg will da den Berg hinauf geschleppt und per Hand aus der alten Sähbrenk verteilt werden.

Nicht zu vergessen, daß wir die Randbereiche und die Brombeerhecken zurückschneiden müssen. Und dann kommt noch das Zusammenlesen der abgeschnittenen Reben dazu und das "Häselscher"- Binden, das Ausbessern der Drahtanlage und, ach ja: allein in K3 sind 320 (!) Reben nachzusetzen, die die Rebenkrankheit "Esca" letztes Jahr dahingerafft hat...die müssen auch noch bestellt werden...alte Reben mit dem Spaten roden....Löcher graben... die Rieslingzeilen mit der Hacke einebnen..... Also an Arbeit fehlt es uns bestimmt nicht!

Spätsommer 2016

Nun ist der Sommer bald vorbei und der goldene Herbst steht schon vor der Tür.

Dieser Sommer, sofern man ihn so nennen kann, hat uns arbeitstechnisch fast in die Knie gezwungen. Durch den vielen Regen mußte Markus bis jetzt 4-5 Mal den Wingert mit dem Freischneider vom üppigen Aufwuchs befreien. Zusätzlich wuchsen die Reben so schnell wie nie und wir kamen mit Laub einstecken und Laubschnitt kaum nach. Wenn man dann vor einem Wingert steht, durch den man nach 10 Tagen fast nicht mehr durchkommt vor lauter Laub, dann ist das schon schockierend. Dann kam durch den vielen Regen die Gefahr der Peronospera, die latent hoch war. Das bedeutet dann auch alle 8 bis 10 Tage spritzen, statt nur alle 14 Tage. Da heißt es dann die Regenlücken auszunutzen und jeweils an die 400 Liter Spritzbrühe durch die Anlagen zu schleppen. Die neue Spritze leistet Markus dann doch super Dienste, diese Investition hat sich definitiv gelohnt.

Am Ende der Spritzsaison können wir sagen, daß wir mit Ach und Krach an einem größeren Unglück vorbeigeschrammt sind. Die Peronospera fand sich am Ende zwar im Geizlaub, hat aber die Trauben zum allergrößten Teil verschont.

Nun, Anfang September geht es ans Netze hängen, damit uns Vögel und Wildschweine nicht alles wegfuttern. Und schließlich hoffen wir im Oktober auf einen schönen Herbst. Dann heißt es dann erstmal kurz Durchatmen.

 

Vielen Dank an Günter Fischer: Ginder ist der Haus-und Hoffotograf vom Kieferberg und hat uns netterweise viele seiner tollen Bilder von den Netzen am Kieferberg usw. zur Verfügung gestellt!

 

 

Der Frühsommer beginnt

Der Juni hat uns nun mit aller Kraft gefordert!

Das schlechte Wetter ließ nur kleine Himmelslücken offen um unsere letzten Reben zu setzen. 450 waren es insgesamt, die wir "unterstuft" haben, manchmal ganze Zeilen. Nach dem Freihacken der Zeilen hat Antje  fleißigst Löcher gegraben und gesetzt. Um einen guten Bodenschluß zu gewährleisten, wollten wir aufs Angießen nicht verzichten, das bedeutete pro Rebe 5 Liter Wasser fahren und mit der Gießkanne ausbringen und das am Steilhang....

Dann schließlich noch die Pflanzpfählchen setzen und die Rebschutzhüllen anbringen. Jetzt dürfen die jungen Pflänzchen schön gedeihen, wenn das Wetter mitspielt.

Wie gewohnt war Angel natürlich mit dabei und fand es super, sich af die frisch gehackten Erdschollen zu legen....

 

Letztes Jahr mußten wir nachgießen, weil alles fast vertrocknete, dieses Jahr ertrinken wir fast vor lauter Regen.

Der bringt nun ein weiteres Problem mit sich und das heißt: Peronospera, falscher Mehltau. Einzelne Blätter sind schon befallen und in Trockenphasen versuchen  wir mit Spritzen der Lage  Herr zu werden und zumindest den Nachwuchs zu schützen. Das bedeutet dann alle 8 Tage spritzen. Wie gut, wenn man da Hilfe hat! Dennoch hat sich die Mühe gelohnt und in K1 bis K3 haben wir kaum Befall!

 

Auch die bestehenden Reben brauchen ihre Aufmerksamkeit und durch das nasse Wetter und die oft schwülen Temperaturen haben wir einen Marathon im Aufstecken hingelegt. Die Triebe sind massiv gewachsen und nun beginnen schon die Geiztriebe zu wachsen. Der Kerner erfordert eben eine massive Laubarbeit.

Das Gras wächst auch vehement und nach dem Freischneiden des Weges steht nun schon bald wieder der zweite Schnitt in den Anlagen an...

Und das Wichtigste: die Rebblüte beginnt!!! Zwar zögerlich und der Faber hat damit  begonnen, aber wenn das Wetter hält, dann wird es hoffentlich zügig weitergehen! Dann folgt der erste Rebschnitt und das Entblättern.. Die Arbeit reißt nicht ab!!!

 

Kunst aus alten Schätzen

Eine mit uns befreundete Künstlerin, die liebe Ingrid Röhrl aus Bayern, die nun schon seit einigen Jahren in der schönen Südpfalz lebt, hatte uns um einige alte Rebwurzeln und Rebstöcke gebeten. Sie wollte daraus "etwas Schönes" machen...

Bei uns wären die Stöcke irgendwann in den Ofen gewandert, daher waren wir nun ganz überrascht, als sie uns die Fotos der fast 60 Jahre alten Rebenwurzeln schickte! Da sind richtig kleine Kunstwerke erwachsen! Wir sind begeistert!!!!

Und es erfüllt uns mit Stolz, daß ein kleiner Teil unseres Kieferbergs und seiner Geschichte als Kunst erhalten bleibt und den Weg bis nach Bayern und Italien zu Ausstellungen gefunden hat!

Wer Interesse an den schönen Skulpturen hat, darf sich gerne bei der Künstlerin direkt melden:

 

kunst@ferdico.de

 

www.gemaelde-vom-kuenstler.de

 

Zur Orientierung, wie die Wurzeln im Ursprungszustand aussahen, gibts noch ein Bild...  Wahnsinn, oder?!

 

Mai 2016

Schon Ende April, Anfang Mai sind die nachgesetzten Reben aus dem letzten Jahr kräftig ausgetrieben. In den Pflanzröhren herrscht sozusagen Treibhausklima, was für die jungen Dingern sehr vorteilhaft war. Nachdem wir alle schön aufgebunden und auf zwei Triebe gestellt hatten, machte uns die frostige Woche Anfang Mai mit Schnee und Graupel einen Strich durch die Rechnung und ließ alle "Stufen" (die nachgesetzten Reben) im oberen Drittel erfrieren. Der Schock war groß, aber es war Glück im Unglück: Jetzt, Mitte Mai sind alle wieder neu ausgetrieben und die alten Reben haben nichts abbekommen.

Die Vegetation indessen ist durch viel Regen in den letzten Wochen und aufgrund der hohen Temperaturen vor den Eisheiligen geradezu explodiert! Letztes Jahr herrschte eine solche Trockenheit, daß wir 2015 nur  einmal (!) mähen mußten. Nun, Mitte Mai stand das Gras schon hüfthoch. Das hieß die Motorsense starklar machen. Für unsere Flächen brauchen wir etwa 24 Arbeitsstunden bis alles gemäht ist, der Weg und die Seiten ausgenommen. Der Mai ist so eine Zeit in der man am besten sechs Arme und der Tag 48 Stunden haben müsste: Mähen, Düngen, dann das Ausbrechen der überschüssigen oder fehlerhaften Triebe, der erste Pflanzenschutz stand vor Pfingsten auch an, und schließlich das Vorbereiten der Pflanzlöcher für die diesjährige Nachpflanzung von vorbestellten 450 Kerner-Reben. Da gilt es erst mal die alten und eingegangenen Rebstöcke mit dem Spaten auszugraben, was wirklich kein Zuckerschlecken ist. Die Löcher, die eineinhalb Spaten tief sind, werden dann gleich mit ausgehoben. Markus schaffte in sieben Stunden 144 gerodete Stöcke inklusive Löcher...dann ließ die Kraft nach.

Zum Glück haben wir unseren Angel, der über alles wacht, damit wir auch ja nichts falsch machen. Da freut der Besuch seiner Lieblings-Hundefreundin Mara doch noch mehr und bietet für Angel Gelegenheit zum Toben und für uns Gelegenheit zu einer Pause und zum "Rätschen"....

April 2016

Der Frühling schreitet flott voran und wie immer ist viel zu tun am Kieferberg. Nach dem Rebschnitt, der nun schon länger erledigt ist, bleiben die für uns typischen Frühjaresarbeiten: die abgeschnittenenen Reben müssen mühevoll aufgelesen werden und wir brauchen Zeit um die rund hundert Rebenhäsel zu binden, die wir so übers Jahr  verfeuern. Das Kammerten ist eher eine meditative Aufgabe als richtig harte Arbeit: Zwei Bund Weiden haben wir gewässert und so geht es jeden Tag ein bisschen raus zum Anbinden. Nach etwa 4000 Bindungen hat man den Dreh nicht nur raus, sondern auch kräftige Finger und ist es dann auch irgendwann leid.

Wie jedes Frühjahr gibt es auch wieder etliches an Reparaturen zu erledigen: in K2 haben wir seit Januar sämtliche Endstickel erneuert und in K2 kamen nun auch etliche an die Reihe. Die hölzernen Zeilenstickel haben jetzt auch schon so viele Jahre auf dem Buckel, daß immer wieder einer bricht... dieses Jahr waren es alleine 20 Zeilenstickel, die wir erneuern mußten.

Nun blühen schon die ersten Frühjahresblüher und neben der kleinen lila Taubnessel, findet sich auch eine kleine weiße Sorte, inmitten von dutzenden Beikräutern, die den Hummeln und Wildbienen reiche Nahrung bieten. Während in der Ebene schon wieder die Traktoren mit Unkrautvertilgungsmittel unterwegs sind, dürfen bei uns die Blüten noch wachsen. Wenn alles verblüht ist, folgt der erste Schnitt und dann werden die Reihen frei gehackt. Ganz ohne Glyphosat!

Übrigens sind unsere Weine soweit, daß sie gefüllt werden können! Ab Ende April werden wir soweit sein und dann darf man sich auf den neuen Jahrgang freuen! Diesmal mit einem Kerner Kabinett trocken und halbtrocken und einer Faberrebe Spätlese. Wir jedenfalls freuen uns darauf, nachdem der 14er Jahrgang ausgetrunken ist!

 

Ein  milder Winter.....

Der Jahreswechsel 2015/2016 beschert uns wieder einen sehr milden Winter mit wenigen Frosttagen. Wir sehen das auf der einen Seite mit gemischten Gefühlen, auf der anderen Seite gibt es für uns viel zu schaffen und natürlich ist dazu ein milder Winter gerade ideal! Beideseits von K3 müssen dringend die Hecken zurück geschnitten werden und ein paar Bäume müssen auch weichen. Das darf alles nur bis zum 29. Februar geschehen und so heißt es sich beeilen! Nebenbei läuft der Rebschnitt, je nachdem, wie viel Zeit eben am Tag bleibt. In K2 und K1 gilt es, etliche Stickel auszutauschen. So sind in K2 fast sämtliche Endstickel marode, gebrochen oder eben soweit zur Seite geneigt, daß der Austausch nicht mehr länger warten kann. Und bevor man dann ein paar austauscht, macht man das besser gleich mit allen!

Schließlich muß der Rebschnitt zusammen gelesen werden und eigentlich müssen wir unsere "Rebenhäselcher" binden, doch das hat noch ein bißchen Zeit bis zum März/April. Und vorher muß schließlich noch "gekammert" werden!!!

 

Nach dem Herbst

Es ist schon seltsam, wenn man nach einem arbeitsreichen Jahr noch einmal durch seine abgeernteten Wingerte streift. Da wird einem nochmals das ganze Jahr bewußt, jede Arbeit und jede Mühe bahnt sich wieder den Weg ins Gedächtnis. Und dennoch: trotz aller Mühe und Plage, trotz der vielen Arbeit möchten wir ein positives Resumee ziehen: Wir haben zwar keine Rekordernte eingefahren und das Jahr war von seinen Wetterkapriolen gesehen alles andere als angenehm für den braven Landmann, aber letztendlich haben wir doch eine Ernte einfahren können, die uns genügt und aus der hoffentlich ein guter Jahrgang wird!

Beim Gang durch die Wingerte bleibt natürlich auch der eine oder andere Gedanke an das, was denn doch unbedingt gemacht werden muß: Stickel erneuern, Draht neu ziehen, Buschwerk zurück schneiden und vieles mehr! Es bleibt nicht nur weiterhin spannend am Kieferberg sondern immer auch gesegnet mit viel, viel Arbeit, die manchmal fast kein Ende findet....!!!

Doch es  gibt ja auch die schönen Seiten des Herbstes: das Pilzesammeln zum Beispiel, auch da erfreut uns immer wieder der Kieferberg mit seinen Schätzen!!

HERBST!!!! September 2015

Wir haben es geschafft!!! Unser Herbst ist daheim!!! 

Drei mal durften wir dieses Jahr herbsten und wurden drei Mal von ganz vielen liebenswerten Menschen und Freunden dabei unterstützt! begonnen hat alles Anfang September mit einer kleinen Partie Faber, der uns durch sein hohes Mostgewicht (immerhin 91°Oechsle) überrascht hat. Die Trauben waren allesamt sehr gesund dieses Jahr, so natürlich auch der Faber, der eine kleine, aber feine Menge gegeben hat, die Markus selbst ausbaut...man darf gespannt sein auf das edle Tröpfchen. Wenn er gut wird, wirds davon maximal 250 Flaschen geben.... 

 

Weiter ging es dann schon gegen Ende des Monats mit unserem Hauptherbst, den wir aufgrund von viel Regen einen Tag verschieben mußten. Wenn auch das Wetter etwas herbstlich trüb war, so war doch die Laune grandios und unsere 20 Helfer fleißig und fix. Matthias hat als Hottenträger geglänzt und die Kinder standen ihm in nichts nach! Nach ordentlicher Vesper, einem super Mittagessen mit Grumbeersupp, Backouweknepp (Rohrnudeln) und Quetschekuche, machten wir uns dann nachmittags über die zahlreichen Kuchen und den Kaffee her. Ein rundum gelungenes "Fest", mit vielen glücklichen Gesichtern!!! Und ein riesen Dankeschön an Alle, allen voran Bernhard, der für uns wieder die Arbeit des Kelterns übernommen hat und der uns im März nächsten Jahres wieder mit einem leckeren Tropfen überraschen wird!

 

Leider wurde Markus' Freude doch etwas getrübt, denn die Vögel haben in den Zeilen, die wir nicht mit Netzen zugehängt hatten ganze Arbeit geleistet: In K3 war fast der ganze Kerner abgefuttert, in K1 und K2 jeweils die ersten Stöcke am Rand. Den Verlust schätzen wir auf vorneweg 700-800 kg Trauben wenn nicht sogar mehr..... das macht mehr als 600 Liter Wein.... Das Mostgewicht ist durch den zuvor gefallenen Regen auch etwas gedrückt worden, aber zum "Kabinett" reicht es noch. Nächstes Jahr werden wir mehr Zeilen zuhängen müssen....

 

Den letzten Herbst hatten wir dann am letzten Septemberwochenende: Riesling war angesagt und wir herbsteten in einem fleißigen Mini-Team. Unser Freund Albert (fast 80 Jahre alt) kam mit seinem fast 50 Jahre alten Bungartz-Schlepper und seiner Enkelin Katahrina. Die Trauben waren schnell gelesen, waren gesund und hatten 90° Oechlse. Jetzt gärt er noch im Keller bei uns zuhause.

 

Und um nicht noch mehr Worte zu verlieren, lassen wir jetzt einfach Bilder sprechen..... Danke an de Ginder :) für die schönen Fotos!!!!



Ende August 2015: unsere kleine Auszeit!!!!

Ja, unser HANDWERK hat es bis in den hohen Norden geschafft! Am nördlichsten Zipfel Deutschlands, auf der Insel Sylt haben wir ein paar schöne Tage verlebt. Unser HANDWERK war jeden Tag dabei, wie sich das für einen echten Pfälzer auch gehört, denn was wäre ein Tag ohne einen guten Tropfen (ok: manchmal auch zwei Tropfen ;))

Entspannt sind wir wieder zurück und voller Tatendrang! Unser Oechslegrad-Radar (Bernhard Deck !) hat uns am 2. September 78° Oechsle für den Faber gemeldet. Grandios!

Bald geht es ans Herbsten!!!!

Mitte August 2015

Da es solche Herren wie diesen nebenstehenden (seines Zeichens Wingertschütz) nicht mehr gibt, müssen wir uns selbst mit der Vogelabwehr beschäftigen und das bedeutet: Fusselarbeit in Form von Vogelschutznetzen hängen. Mittlerweile haben sich an den halbreifen Beeren nicht nur einige Vögel bedient, sondern auch die Wespen laben sich am leckeren Traubensaft. Dabei sind sie kleine Gourmets, die nur die Beerenhaut kreisrund aufbeißen, sich bedienen und dann die nächste Beere aufbeißen. Danach kommen dann die Fliegen oder die Ameisen, bedienen sich auch und so ist schnell eine ganze Traube kaputt, indem die nachfolgende Fäulnis den Rest besorgt. Da die Netze auch einigermaßen die Wespen abhalten, war es als höchste Zeit. Die Netze aufhängen ist das eine, die Netze oben und unten dicht bekommen dann das andere und diese Arbeit ist mehr als zeitraubend. Hunderte von kleinen Häkchen wollen da angebracht werden. (und irgendwann wieder entfernt werden, wenn es ans Herbsten geht....). Den größten Teil haben wir geschafft, der Faber ist schon eingepackt und die vogelkritischen Kernerpartien am Waldrand werden folgen.

Zwischenzeitlich haben wir am Kieferberg auch Besuch bekommen: Eine Herde von etwa 30 Ziegen und Schafen sorgt für die Freihaltung der großen Weide im Süden. Angel paßt das gar nicht, da bleibt man als Angsthase dann besser mal im Auto, daß man von den wilden Tieren nicht gefressen wird....

Unsere Wingertschilder sind auch gekommen und werden in den nächsten Tagen angebracht werden. Die Abschlußspritzung liegt zum Glück auch hinter uns, entblättert haben wir fleißig...dann nochmal Mähen, etwas Laub schneiden...Warten und hoffen, daß das Wetter gut bleibt und der Herbst kann kommen.

Juli 2015 -  Hochsommer

Wir haben Juli und  hochsommerliche Temperaturen über 30 Grad haben die Pfalz fest im Griff. Seit Wochen hat es nicht mehr geregnet und der Boden ist knochentrocken. Zwischendurch mußte Markus mit der Motorsense mähen, aber bei weitem nicht soviel wie in früheren Jahren, da dem Bodenbewuchs einfach das Wasser fehlt. Was uns Sorgen bereitet, das sind unsere Nachpflanzungen. 300 Reben an der Zahl, die nun beginnen, langsam die Triebspitzen abzuwerfen und zu vertrocknen. Da heißt es Notfallplan erstellen und Wasser schleppen. Jede Rebe will freigehackt werden und braucht dann jeweils 10 Liter Wasser. Ein ganzes Wochenende haben wir dran gehängt und zum Teil bei brütender Hitze Gießkannenweise das Wasser den Berg hochgeschleppt. 3000 Liter. Dann die Reben wieder beihacken mit der alten Herzhacke, die schon Hundert Jahre auf dem Buckel hat, aber ideal dafür geeignet ist.  Kein Wunder, daß man dann selbst etwas Abkühlung braucht, die dann in einer Wasserschlacht von Susanne endet....Und Angel fand die Hitze auch nicht toll und wollte immer ganz schnell wieder ins Auto und heim.  Der größte Teil der "Stufen" hat die Hitze überlebt und trieb innerhalb einer Woche frisch aus. 

Ansonsten stehen die alten Reben toll da. Alle haben gut angesetzt und es ist faszinierend, wie stark diese alten Rebstöcke noch sind.

Zwischendurch steht auch immer mal wieder Spritzen an und Laub ausbrechen und Laub schneiden und und und... Die Arbeit endet nie. Und  der Herbst naht in schnellen Schritten.....

Anfang Juni 2015

Es ist Wahnsinn, wie die Zeit vergeht! Es ist Anfang/ Mitte Juni und die drei Wingerte haben sich prächtig entwickelt. Auch unsere nachgesetzten Reben haben bis jetzt zu 95 Prozent schon ausgetrieben. Mit den Laubarbeiten sind wir gut beschäftigt. Mitte Juni ist die Rebenblüte schon fast abgeschlossen. Das trockene Frühjahr macht uns Sorgen. Der Boden ist so hart, daß man ihn nicht mehr mit der Hacke bearbeiten kann. Wir hatten nur zwei Tage Regen in den letzten 8 Wochen und das, was herunter kam war eher dürftig. Wenn es weiter so trocken bleibt müssen wir die nachgesetzten Reben nochmals angießen..... Unsere hehren Pläne von Treppen anlegen und Bodenbearbeitung liegen auf Eis. Mit dem Freischneider gilt es nun, Vorgewende und Gassen frei zu bekommen. Was dringlich ist: Spritzen, wird vorgezogen. Es gilt Laub einheften, Stocktriebe ausbrechen, nachgesetzte Reben aufbinden. Den mittleren Weg frei zu mähen wäre eigentlich Aufgabe der Gemeinde, aber da hier seit  Jahren niemand mehr was macht, sind wir unser eigener Herr. Ansonsten kämen wir mit dem Auto nicht mehr an unsere Wingerte. Aber das bedeutet auch viel Zeit: alleine 8 Stunden Arbeit, bis der Weg frei gemäht ist......

Beim Mähen und Spritzen erlebt Markus zwei Mal eine Überraschung: ein kleines Rehkitz wird aufgeschreckt und läuft einige Meter weiter um sich dort erneut abzulegen. Für Markus bedeutet das: sofortige Einstellung der Arbeit und keinen Krach mehr machen. Es ist zwar ärgerlich, was die viele Arbeit anbelangt, aber für uns als Tierschützer keine Frage. Bis zum Abend hatte die Ricke das Kleine wieder eingesammelt..... darüber sind wir sehr froh! Markus sah schon ein mit der Flasche aufgezogenes Rehkitz im Garten rumrennen.....

Mitte Juni hat sich die Kastanienblüte eingestellt: der Wald küßt die Reben und ein wundervoller Duft liegt in der Luft!

20 Mai 2015: Wir sind in der Zeitung!!!!!!

Es ist kaum zu glauben, aber nun widmet sich ein Artikel in der Rheinpfalz unserer Arbeit. Wir sind mächtig stolz!!! Eine kleine Anerkennung unserer Arbeit! Lesen Sie selbst! (Beim Klicken auf das Bild wird dieses vergrößert)

Mai 2015: Pflanzaktion!!!!!

Jetzt ist es soweit: Bestellt ist bestellt und da geht kein Weg dran vorbei! 150 Riesling Pflanzreben und 150 der Sorte Faber warten bei der Rebschule Freytag darauf, abgeholt zu werden. Pflanzen ist angesagt. Wir sind spät dran, der April hat uns Trockenheit gebracht und im Mai war es auch nicht besser. Und nun Pflanzen: Auch wieder Knochenarbeit, denn es müssen 300 Löcher ausgehoben werden. Zum Teil müssen alte Rebstöcke entfernt werden. Bis die Löcher gegraben sind, das dauert seine Zeit und das bedeutet: Arbeiten am Limit, nebenher, nach dem normalen Arbeitstag und in jeder freien Stunde. Aber Markus gibt sein Bestes. In den mittleren Riesling-Terrassen ist der Boden allerdings steinhart. Das heißt: oberflächlich aufhacken  und mit jeweils 10 Liter einnässen, damit man überhaupt mit dem Spaten ein Loch machen kann. Sowas hört sich locker an, wenn man darüber spricht. Wer aber mal ein paar Hundert Liter Wasser mit zwei 13-Liter Gießkannen den Berg hoch geschleppt hat, spricht da nicht mehr von "locker". Wegen der Trockenheit muß dann auch jede Rebe angegossen werden: jeweils knapp 7 Liter pro Setzling. Für jede Rebe müssen dann auch Pflanzstäbe gesetzt werden und jede Rebe braucht auch einen Schutz in Form einer Rebschutzhülle aus Plastik. Die Reben haben wir in zwei Portionen bei der Rebschule geholt. Dort sind sie optimal gelagert, müssen aber nach mindestens 12-stündigem Wässern rasch in die Erde. Bis zur direkten Pflanzung stehen sie noch in einer Zinkbütte im Wasser.  Letztendlich hat Markus etwa 700 Liter Wasser gebraucht um die Pflanzlöcher vor dem Ausheben vorzuwässern und insgesamt etwa 2100 Liter zum Angießen der Rebsetzlinge den Berg hochgeschleppt.....

Als wir fertig sind mit dem Pflanzen, sind wir wirklich "fertig". Aber wir sind stolz auf unsere Arbeit, wenn wir auch abends müde ins Bett fallen!!!

Zweite Maiwoche 2015

Wie schon angekündigt, reißt die Arbeit nicht ab. In den drei Anlagen mußten Doppeltriebe ausgebrochen werden; der Aufbau der Laubwand hat damit begonnen. Leider hat der Rhombenspanner ordentlich zugeschlagen und etliche "Augen" ausgefressen. Die Rehe tragen das ihre dazu bei und haben schon begonnne, Triebe anzuknabbern......

Auch der erste Spritztermin (von insgesamt etwa 8-9) stand an. Pflanzenschutz ist im Weinbau leider nicht wegzudenken. Dennoch achten wir auf einen integrierten Pflanzenschutz und versuchen, so wenig Spritzmittel wie möglich einzusetzen. Das bedeutet auch eine ständige Beobachtung der Reben und eine schnelle Reaktion, wenn es dringend wird. Der Abstand beim Spritzen beträgt etwa 10 bis 14 Tage. An diesen Terminen gilt es, etwa 300-400 Liter Spritzbrühe im Wingert auszubringen. Im konventionellen Weinbau fährt der Winzer mit dem Traktor in einer halben Stunde durch seinen Wingert und spritzt. Bei uns bedeutet das Knochenarbeit! Unser "Hilfsmittel" nennt sich umgangssprachlich "Hornessel", oder "Düsenjäger" und ist nichts anderes als ein motorgetriebenes Rückensprühgerät, Baujahr 1978. Allerdings immer noch sehr zuverlässig! Mit der normalen Rückenspritze (zum Pumpen) würden wir die dreifache Menge an Spritzmittel und die dreifache Zeit brauchen. Der "Hornessel" wiegt leer etwa 20kg und faßt 12 Liter. Das bedeutet, bei jedem Gang 32 kg Gewicht auf dem Buckel. Eine Füllung reicht für etwa 4 Zeilen, beidseitig behandelt. Dann heißt es wieder nachfüllen. Berg rauf-Berg runter. Wir haben gemessen: für die kompletten 3 Anlagen zu spritzen braucht Markus etwa  6-7 Stunden, sowie zusätzlich 2 Stunden Vor-und Nachbereitung......

Erste Maiwoche 2015

"Der Mann, der den Berg abtrug, war der gleiche, der damit begonnen hatte Steine hinweg zu tragen"

 

Es ist geschafft! Anfang Mai haben wir die Anlage in K3 fertig gestellt. Alle Drähte sind gespannt, alle Drahtspanner eingesetzt, die Heftdrahtfedern angebracht und ausgelegt....

Es war nun schon ein immenses Stück an Arbeit, das nun hinter uns liegt. Wir haben etwa 200 Endstickel neu gesetzt, ca. 400 Zeilenstickel eingegraben, rund 150 Ankersteine gerade gerückt oder neu gesetzt, etwa 18.000 Meter an Draht verarbeitet, knapp 700 Drahtspanner gesetzt und über 1000 Rebstöcke frei gehackt und aufrecht gerückt. Ungezählt die Stunden, die Anlage abzuräumen und das Vorgewende frei zu bekommen.

Wenn wir heute vor der Anlage stehen, ist es uns selbst manchmal unbegreiflich, wie wir das alles schaffen konnten.

Undf dennoch wird die Arbeit nicht abreißen, sondern jetzt erst richtig beginnen. Die Spritzsaison steht vor der Tür, Triebe ausbrechen...usw. Dann warten noch auf uns 300 Reben, die wir nachsetzen wollen..... Wenn man will, ist alles machbar.

20. April 2015

Endlich geschafft! Die ganze Anlage ist gekammert! Nachdem die Reben nun schon ausgetrieben haben und die Knospen aufgesprungen sind, haben wir unsere Heftarbeiten beenden können. Beim Biegen hat es zwar ein paar Knospen gekostet die abgesprungen sind, aber der Ausfall dürfte geringfügig sein. Am Ende gingen uns dann die dicken Weiden für die Stockbänder aus, also für die Befestigung der Rebstöcke am unteren Draht und wir mußten, ob wir wollten oder nicht, bei etlichen Stöcken auf die sonst übliche Kunststoffschnur zurückgreifen.

Das Kammerten mit Weiden ist nicht einfach, gibt es doch etliche verschiedene Möglichkeiten, die Ruten am Draht zu befestigen und die muß man erstmal beherrschen. Im nächsten Jahr bietet Markus mal einen Kurs an, vielleicht findet sich dann der eine oder andere Helfer.... Auf jeden Fall ist es eine sehr meditative Arbeit, die kräftige und flinke Finger erzeugt. Auch wenn es mit dem Beli-Binder sicher schneller geht: Tradition verpflichtet, es macht einfach mehr Spaß und es ist auch ein kleiner Beitrag dazu, daß dieses alte Handwerk nicht ausstirbt.

Nun ist die schöne Kirschblüte am Kieferberg auch schon fast vorbei, das Gras und die Beikräuter wachsen mäßig, da es einfach zu trocken ist, denn wir hatten nun schon lange keinen Regen mehr. Um den 15. April wurden von der Pheromongemeinschaft auch schon die Dispenser zur Traubenwicklerbekämpfung ausgeteilt. Das Jahr schreitet flott voran.

Wir haben in K1 und K2 noch etliches an Rebschnitt liegen, der zum Teil zu "Rebenhäselcher" gebunden werden will. Das mit den "Häselcher" hat übrigens nichts mit dem Hasen zu tun, sondern die Bündel dienen uns zum Feueranmachen in unserem alten Küchenherd und in den Zimmeröfen. Bewährt hat sich die Anschaffung eines im schwäbischen und schweizer Raum weit verbreiteten "Büschelibocks". Mit dem kann man nämlich ohne viel Kraft und Zeitaufwand Reisigbündel schnüren und muß sich nicht auf den Knien rutschend durch den Wingert bewegen. Wenn wir fertig sind, werden wir so um die 100 "Räwehäselscher" zuhause haben. - Verrückt, oder?

Nun gilt es noch, die letzten Drähte zu spannen, dem Gras unter den Stöcken Herr zu werden und dann wartet schon die nächste Aufgabe auf uns: Das Nachpflanzen von knapp über 300 Rebstöcken. "Unterstufen" nennt man das. Und der erste Spritztermin liegt auch schon in greifbarer Nähe.....

Rund um Ostern 2015

Trotz einiger Rückschläge, einer ausgewachsenen Magen-Darm-Grippe und manchmal miesem Wetter, sind wir doch einiger Maßen weit gekommen! Den letzten Zeilenstickel hat Markus am Freitag, 10. April um Punkt 12.00Uhr gesetzt. Es war schon was Besonderes und lustig, daß gerade da die Sirene in Rhodt und in Edenkoben los ging. Das sind dann so Ereignisse, die im Gedächtnis bleiben.

Nun sind auch die unteren beiden Drähte gespannt und es kann, wenn auch mit starker Verspätung ans "Kammerten" gehen. K1 und K2 sind schon lange fertig; Arbeit, die Markus mal eben "zwischendurch" erledigte. In der neuen Anlage stehen wir nur vor dem Problem, daß die alten Stöcke doch sehr in Richtung Tal geneigt sind und diese sich nicht so ohne weiteres aufwärts biegen lassen. Das einzige was bleibt, ist die Stöcke rundherum frei zu hacken, damit sie beim Aufrichten nicht abbrechen. In der Anlage stehen rund 1500 Stöcke, die dieser "Sonderbehandlung" bedürfen. Insgesamt über 90 Zeilen; für jede einzelne Zeile kann man knapp 15 Minuten Hackarbeit mit dem schweren Grabbickel rechnen, wenn es gut läuft. Oft ist der Boden um die Stöcke schon relativ abgetrocknet und durch das jahrelange Begehen und die mangelnde Bodenpflege massiv hart!  Also kein leichtes Unterfangen! Zudem drängt die Zeit! Die Faber stehen schon fast vor dem Austrieb und es wird langsam eng. Aber mehr wie schaffen können wir nicht. Da muß auch schon mal ein Sonntag herhalten und jede freie Minute. Bleibt zu hoffen, daß wir alles termingerecht schaffen.....

Der erste Rhombenspanner ist uns auch schon in die Hände gefallen, das Gras und die Beikräuter wachsen zügig und die Natur schreitet in schnellen Schritten voran. Ob wir da nachkommen? - Wir sind mal guter Hoffnung!

Ende März 2015

Es ist Ende März und die Mandeln stehen schon in voller Blüte. In der Pfalz hat der Frühling  längst begonnen und uns in den letzten drei Wochen viel Sonne beschert. Die Hummeln und Wildbienen fliegen bereits fleißig und die Eidechsen sonnen sich an den Bruchsteinmauern. Unsere Schneeglöckchen sind verblüht, aber schon kommen die nächsten zarten Blüten und man merkt, wie der Kieferberg so langsam aus dem Winterschlaf erwacht.

Unsere Arbeiten gehen gut voran. Die letzten Sandsteine sind wieder aufgerichtet, alle Endstickel eingeschlagen und verzwirnt.

In der letzten Märzwoche hat Markus innerhalb von 2 Vormittagen mit dem Handerdbohrer mehr als 200 Löcher für die Zeilenstickel gebohrt. Die Kunststoffstickel, die wir  bekommen haben, waren fast alle zu lang und mußten mit der Eisensäge auf ein vernünftiges Maß gekürzt werden. Im Moment stehen sie noch "schebb un quer" in den Zeilen, als habe Markus "mit dem Schoppenglas gebleit". Wir würden mal sagen, die Anlage strahlt ihren eigenen Charakter aus: schief und versetzt sitzende Ankersteine, krumm gewachsene alte Reben, Recycling-Stickel von mindestens sechs verschiedenen Herstellern aus den letzten 20 Jahren, zum Teil gebrauchter Draht und das alles mit viel Herzblut und Liebe zusammengefügt!

Der meiste Draht ist allerdings neu und wurde Mitte März besorgt. Zuhause standen dann  mehr als 20 Kilometer  Weinbergdraht, der nun auf seine Verarbeitung wartet. Zumindest die unteren zwei Drähte sind schon gespannt.

Wenn alles gut läuft, können wir ab Ostern schon mit dem Kammerten der neuen Anlage beginnen.

Auf dem untersten Sandstein haben wir eine Flasche (leider leer!) befestigt, unter der wir unsere Visitenkarten deponiert haben. Der eine oder andere Spaziergänger hat sich auch schon "bedient", was uns natürlich sehr freut. Wenn unsere Flyer fertig sind, werden diese dort auch zur Verteilung ausliegen. Die Boxen für die Flyer sind auch schon da.

Erste Märzwoche 2015

Die erste Märzwoche bescherte uns nicht nur ein paar Tage Urlaub, sondern auch kräftigen Arbeitseinsatz. Im mittleren Wingert waren etwa 25 Endstickel (Pfähle) auszutauschen, da diese, aus Holz, nach nahezu 40 Jahren abgefault waren. Mancher Draht mußte ausgetauscht oder geflickt werden und die restlichen abgeschnittenen Reben mußten aus den Zeilen getragen werden.

Gegen Ende der Woche machten wir uns dann an den Aufbau der neuen Anlage im neu dazu gepachteten Wingert. Mit dabei das Pflanzeisen von "Anno Duwack"und der 5kg schwere Vorschlaghammer, genannt "Bello".

Um in Zukunft nicht durcheinander zu kommen bei unserer Blogtätigkeit, haben wir uns entschlossen die Wingerte nach der Folge zu bezeichnen, in der wir sie gepachtet haben. Der mittlere Wingert ist also der K2 ("Kieferberg 2"), die letzt hinzugepachtete Anlage der K3 ("Kieferberg3"). Verwechslungen mit der Berglandschaft des Himalaya sind rein zufällig und möchten wir von vorneherein ausschließen...

Im K3 standen in dieser Woche dann rund 120 Stickel an, die eingeschlagen werden mußten. Die Stickel mit Draht an den Ankersteinen befestigen, die ersten Drähte ziehen, einige Ankersteine gerade rücken, indem man sie mit dem Spaten halb ausgräbt...all das und vieles mehr stand bei uns auf dem Programm.

Antje hat sich zusammen mit Susanne als "Drahtentfesslerin" bewährt: Der uns von Bekannten gelieferte "second-hand-Draht", leider 6 Drähte zusammen aufgewickelt, mußte entzerrt werden. Markus hätte den Draht am liebsten vor lauter Ungeduld portionsweise abgezwickt, aber Antje, erfahren in Handarbeit und dem Entwickeln verzwickter Wollfäden fand diese Arbeit dann sehr faszinierend. Respekt!

Dazwischen beschäftigte sich Angel mit dem Zernagen von alten Rebstöcken - Der geborene "Mulcher", der die Rebstöcke auch noch dazu meist an der Rand des Wingerts schleift. Welcher Winzer hat sowas schon im Betrieb?!

Nun haben wir knapp die Hälfte der neuen Anlage wieder aufgeschlagen. Die Zeit rennt uns etwas davon. Im Wingert sieht man schon die eine oder andere Hummel, Bienen schwirren, die ersten "Herrgottstierle" (Marienkäfer) fliegen auch schon, die  Vogelmiere (auf pfälzisch "Hühnerdarm") blüht und zu Susannes Freuden zeigen sich die ersten "Suckelblumen", das sind rote Taubnesseln, an deren Blüten man den süßen Nektar "heraussuckeln" (-saugen) kann. Der Frühling kommt. Ganz sicher!!!

Ende Februar 2015

Mitte Februar zeigen sich am Kieferberg schon die ersten Frühlingsboten und die Vögel zwitschern schon kräftig. Fast zwei Wochen war schönes Wetter und im Garten blühen auch schon die ersten Krokusse. Der nahende Frühling bereitet uns dennoch etwas Sorgen und wir hoffen, daß wir mit der Arbeit fertig werden, bis die Reben austreiben.

Leider hat eine Grippewelle auch Markus erwischt und nahezu 10 Tage war nix drin mit Schaffen. Ein Hobbywinzer, der krank im Bett liegt und ständig an seine viele Arbeit denkt, ist einfach ein unerträglicher Zustand! Vor der Grippe konnte Markus noch das Vorgewende am zweiten Wingert "durchputzen" und etliches an Strauchwerk entfernen.

Der erste Termin draußen wurde dann umso mehr genossen und wurde für den restlichen Rebschnitt genutzt. Es war Familientag angesagt: Markus am Schneiden und Antje hat fleißig die Reben zusammengelesen. Angel war auch sehr bemüht und hat schon mal den einen oder anderen Knorren aus der Zeile geschleppt. So kanns bleiben.

Februar 2015

Mittlerweile hatte uns auch mal der Winter eingeholt, wie man unschwer auf den trüben Bildern oben erkennen kann. Bei solch einem Wetter muß die Arbeit einfach ruhen und es geht im Haus oder im Keller mit der Arbeit weiter. Das bietet sich auch an, denn unser Wein wurde Anfang Februar gefüllt und wir brauchen Platz im Keller. Da ist Aufräumen und Platz schaffen angesagt!

Dann war das lang ersehnte Produkt endlich da und es hieß mehr als Hundert Weinkisten in den Keller tragen. Unser Freund Bernhard hat seine Sache sehr gut gemacht! Der Wein muß sich zwar noch ein wenig von der Tortur des Füllens erholen und zur Ruhe kommen, aber er zeigt schon viele seiner Qualitäten! Wer da nicht fix ist, bekommt vielleicht nichts mehr ab.... Also beeilen!

Indessen gehen die Arbeiten auch draußen fort. Die anderen Wingerte sind fast alle geschnitten. Auch der Hecken- und Baumrückschnitt am mittleren Wingert ist erfolgt.

Die neue Anlage macht uns im mittleren Bereich etwas Sorgen: Zwei Terrassen sind so steil, daß man ständig ausrutscht. Durch das Abräumen ist das Vorgewende nur noch schlecht begehbar, die Grasnarbe ist an manchen Stellen stark lädiert. Wir bewundern unseren Vorbesitzer Franz, der mit nahezu 75 Jahren noch diese Strapazen auf sich genommen hat. Respekt! Da wir versuchen wollen, auch in diesem Bereich soviele Zeilensteine wie möglich zu entfernen, das Herrausschleifen aber mühsam ist, haben wir jede zweite Zeile mit dem Grabpickel umgebrochen um mit dem Schubkarren einfahren zu können. Auf der abgebildeten Terrasse hat es einen halben Tag gedauert, bis wir die Miniterrassen eingearbeitet hatten. Eine Schufterei! Am nördlichen Rand der Terrasse werden wir aus den Zeilensteinen auf zwei Terrassen Treppen anlegen, damit wir diese besser begehen können. Zwei Zwischentreppen haben wir schon einigermaßen in Stand gesetzt. Mal sehen, wie weit wir kommen....

Januar 2015

Wir sind nun doch schon weiter als gedacht. Die gesamte Anlage ist abgeräumt und auf der oberen Terrasse sind die Zeilensteine entfernt. Da auf der Terrasse darunter die Endanker fehlen, haben wir uns kurzerhand entschlossen, die Zeilensteine der oberen Terrasse als solche zu verwenden. Es bereitet zwar viel Mühe, 30 Ankersteine zu setzen, aber es paßt einfach besser ins Bild des restlichen Wingerts. Wir finden, es ist schön geworden und dadurch haben wir sozusagen "recycelt". Neue Anker aus Stahl hätten sicher an die 150 Euro gekostet....

Einige der Endankersteine im unteren Bereich sind auch schon gerichtet.

Mit Motorsense und Heckenschneider sind wir den Randstreifen und dem Vorgewende zu Leibe gerückt und haben nun zu den verwilderten Nachbarflächen etwa 4-5 Meter Platz geschaffen.

Nebenbei läuft auch das Schneiden der anderen Wingerte, wenn der Boden gefroren ist und wir der Arbeit in der neuen Anlage mal überdrüssig sind.....

Bisher sind wir im Zeitplan und was will man mehr!

Im Bild sieht man unseren Hund Angel, wie er das Setzen der neuen Ankersteine kritisch beobachtet. - Ob die auch alle in der richtigen Reihe zueinander passen???



Dezember 2014

Wie meinte vor kurzem ein alter Winzer zu uns: "Imme Bergwingert is immer was zu schaffe!". So sehen wir das auch.

Der leidliche Zustand des neu gepachteten Wingerts bringt viel Arbeit und setzt viel Einsatzkraft voraus. Nach dem Rebschnitt heißt es die abgeschnittenen Ruten aus der Zeile tragen, ebenso die abgeschnittenen Rebstöcke, die angefallen sind. Dann folgt das Entfernen der Drahtanlage:  Drahtnägel- und Krampen lösen, Drähte abknipsen, per Hand aufrollen und am Wingertsrand erstmal ablegen. Dann die Stickel rausziehen, störrische Stickel mit dem Spaten ausgraben und ebenso am Rand ablegen. Das alles mit der Hand, ohne Maschine!

Das schwierigste: die alten Zeilensteine entfernen. Das bedeutet zuerst die Flacheisen mit Fäustel und Meisel entfernen. -Man glaubt gar nicht, wie fest Zement nach Hundert Jahren noch sein kann! Dann das Ausgraben der Steine, die oft 1,50m lang sind, Kette umlegen und mit einem Querholz und Muskelkraft den Stein aus seinem 50-60cm tiefen Loch herausholen und zum Wingertsrand schleifen.

Nach dieser Arbeit, die wir uns Terrasse für Terrasse vornehmen wird uns bewußt, wie schwer es war, diese Anlage einst zu erstellen. Und die Arbeit bietet auch eine kleine Überraschung: Wir finden einen Zeilenstein mit Initialen und Jahreszahl 1862. Die Anlage dürfte also schon seit mehr als 150 Jahren bestehen. Wir sind ganz ehrfürchtig geworden, aber es hilft nichts: wenn wir die Anlage irgendwie erhalten wollen, müssen wir die Zeilensteine, die in die Zeile ragen entfernen. Nur der 1862er Stein hat Bestandschutz, das ist beschlossene Sache!

Ende November 2014

Ende November/Anfang Dezember konnten wir in der neuen Anlage mit dem Rebschnitt beginnen. Die Rieslingreben hatten schon alle Blätter verloren und die Kerner und Faber folgten ihnen bald.

Der Zustand der Anlage hat uns denn doch "kalt erwischt": Von etwa 500 Wingerstickeln sind über 90% desolat. Der Draht ist stellenweise so rostig, daß er schon bei einem strengeren Blick in seine Bestandteile zerfällt. Die Drahtanker im mittleren Bereich sind zu 90% abgerostet. Die Ankersteine im unteren Bereich neigen sich zum Teil im 45 Grad-Winkel der Talsohle, einige fehlen ganz. In einigen Terrassen befinden sich noch Zeilensteine mit Flacheisen, zum größten Teil verrostet oder eben wie die Ankersteine in die Zeile ragend. Leider sind auch einige der Sandsteinmauern lose oder auf kurzen Strecken zusammengebrochen. Die Reben sind zu Dreiviertel noch in Ordnung, ein kleiner Trost....

Dennoch geben wir nicht auf und werden die Anlage wieder herrichten. Unser "Notfallplan" steht. Die eingebrochenen Terrassenmauern werden wir wahrscheinlich erst nächstes Jahr wieder in Stand setzen können. So lange müssen und werden sie noch halten. Der Rest wird in den folgenden Monaten erledigt werden müssen....


11. November 2014

Nun ist alles in trockenen Tüchern: Der Pachtvertrag für den letzten Wingert am Kieferberg steht. Auf knapp über einem Morgen Wingert stehen Kerner, Riesling und Faber. Der Kerner ist Pflanzjahr 1976, der Riesling 1973 und der Faber, man mag es nicht glauben: Pflanzjahr 1962. Somit gehört der älteste Teil der Anlage wohl auch zu den ältesten Wingerten in der Pfalz!

Nun juckt es in den Fingern, mit dem Rebschnitt zu beginnen.

Aber die Zeilen stehen noch Anfang November voll im Laub und wir wollen nichts überstürzen.

Dennoch liegt, wie die Pfälzer sagen würden : "en Haufe Ärwet" vor uns. Wir haben noch nicht so recht den Überblick, aber etliche Wingertsstickel müssen erneuert werden und hier und da ist der Draht entzwei. An den Randbereichen des neuen Wingerts müssen die Kastanienbäume und Sträucher zurückgeschnitten werden und wie es aussieht, sind einige der Drahtanker durchgerostet.

Nach dem Rebschnitt werden wir sehen, was uns alles noch erwartet.

September 2014

Die Weinlese ist bekanntlich die schönste, wenn auch arbeitsreichste Zeit im Leben des Winzers. Früher dauerte der Herbst oft sechs Wochen lang und zog sich bis spät in den November hinein. Da waren es nicht immer goldene und sonnige Herbsttage, die das Spätjahr einem bescherte. Oft kroch der feucht kalte Nebel unter die Kleidung und die Ärmel waren im nu von den nassen Laubwänden durchnäßt. Solch einen Herbst hatten wir 2013 auch, an den wollen wir gar nicht mehr zurückdenken!

Wie schön war es dagegen dieses Jahr! Strahlender Sonnenschein, fast sommerliche Temperaturen und ein großes motiviertes Team machten den Tag zu einem besonderen Erlebnis. Auch wenn fast alle, besonders Markus und Franz als Hottenträger schwitzten, machte die Arbeit viel Spaß.

Früh begonnen, war es schon um zehn Uhr Zeit für eine erste Pause und für mehrere kräftige Weinschorle für die fleißigen Leser und die Hottenträger. Für Susanne und Julian, unseren fleißigsten Hottenträger gab es Limo. Auch Kuchen und Kaffee standen bereit und versüßten den Morgen. Unsere fleißigen Kuchenbäckerinnen hatten uns mit einer Vielzahl an leckeren Kuchen überrascht. Zur Sicherheit vor unseren Hunden, hatten wir den Kuchen in die leere Bütte gestellt...

Dann ging es flott weiter, Kübel für Kübel und Hotte für Hotte worauf natürlich auch die eine oder andere Traube in den Mund wandern durfte. Welch Glück, daß man vom vielen Arbeiten doch noch Hunger bekommt und so eine Traube diesen nicht gleich stillen kann.

Zum Mittagessen gab es dann leckeren Linseneintopf mit Würstchen und  kräftiges frisches Bauernbrot. Traditionell haben wir den Eintopf vorgekocht und dann im Wingert auf einem Feuer aus "Rebenhäsel" gewärmt. Und da man in der Pfalz auf einem Bein nicht stehen kann gabs natürlich auch Schorle für die Durstigen!

Gegen Nachmittag hatten wir es dann geschafft. Bernhard holte die Bütten ab und kümmerte sich im Weingut um die Trauben. Uns blieb Zuhause dann nur noch das Putzen des Herbstgeschirrs.

Für den harten Kern der Truppe gabs dann abends noch traditionell Fläschknepp mit Meerrettich.

So war ein anstrengender, aber auch fröhlicher Herbsttag wieder schnell vorbei und die Arbeit eines ganzen Jahres sicher in guten Händen.

Wir sind gespannt auf unseren neuen Jahrgang.