Alle Kunst ist Hand-Werk

Gerade die Weinbereitung ist eine hohe Kunst, die mitunter zu einer excellenten Perfektion geführt werden kann.

Weine sind nicht nur das Produkt des Bodens, auf dem die Reben wachsen und die Trauben gedeihen. Es Bedarf vielmehr der sicheren Hand des Winzers, der behutsam in das Wachstumsgeschehen eingreift um die Reben durch viel Pflege und Sorgfalt, im Laufe des Jahres zu einem ausgewogenen und qualitativ hochwertigen Ertrag und Ergebnis zu führen.

Schließlich ist es die Arbeit im Keller, wo es der Winzer und Kellermeister durch viel Wissen und Erfahrung schafft, aus dem Produkt „Traube“ sämtliche Nuancen herauszukitzeln, die dem Wein letztendlich seinen ganzen Charme und Charakter verleihen und die Arbeit von vielen Stunden in der Flasche und schließlich im Glase einfangen.

Heute, in einer Zeit der Technisierung und Mechanisierung der Arbeiten im Weinberg ist es kaum mehr vorstellbar, Weine in reiner Handarbeit, ja in reinem Hand-Werk zu erzeugen.

Es kostete die Menschen früher enorme Kraftanstrengungen aus kleinen, unzugänglichen Parzellen ihre guten Tropfen herauszuholen. Das Hacken der Weinberge von Hand war aufwendig und kräftezehrend, die Arbeiten im Jahreslauf ohne Maschinen sind für uns heute fast undenkbar.

Dies war auch der Grund, warum die alten "Bergwingerte", die uralten Steillagen mit ihrer charakteristischen Form, den Ankersteinen aus den Sandsteinbrüchen des Haardtgebirges und den schmalen, niederen Zeilen, meist die Zeit nicht überstehen durften. Sie waren unrentabel geworden, verwilderten, wurden ausgerissen und vielfach holte sich der Wald den vor Jahrhunderten mühsam abgerungenen Boden wieder zurück.

Hier, in der Gewanne „Kieferberg“, in der Edenkobener Großlage „Bergel“ haben es drei Weinberge geschafft, den Stürmen der Zeit zu trotzen. Die ältesten ihrer Rebstöcke sind weit über 50 Jahre alt; sie stehen in der alten Zeileneinteilung, wie ihre Vorgänger um die Jahrhundertwende schon gestanden haben.

Es ist dem Engagement von sogenannten „Feierabendwinzern“ zu danken, daß diese Anlagen nicht verwildert sind. Menschen, denen die Arbeit nie zu viel wurde und die sich am wenigen Ertrag doch immer freuen konnten.

Heute werden die drei letzten verbleibenden Weinberge am Kieferberg von der Maikammerer Feierabendwinzerfamilie Markus und Antje Hener bewirtschaftet.

Wie vor 100 Jahren bedeutet das vom Rebschnitt und dem Kammerten (dem Rebenanbinden), über den Laubschnitt, die Bodenbearbeitung und den Pflanzenschutz bis hin zur Weinlese, nach alter Väter Sitte reine Handarbeit.

Unser Engagement am Kieferberg ist vielfach auch dem Bedürfnis entsprungen ein Stück alte Pfälzer Kulturlandschaft für nachfolgende Generationen zu erhalten. Der sensible Umgang mit den uns anvertrauten Weinbergen stellte für uns von vorneherein auch klar, soviele alte Reben wie möglich zu erhalten und fehlende Rebstöcke zu ersetzen, statt die ganze Anlage wegen mangelnder Produktivität komplett zu roden. Auch wenn dies mit sehr viel Arbeit verbunden ist, so ist es doch leidenschaftliches Engagement für ein Stück fast verlorengegangene Welt, was uns immer weiter vorantreibt.

Das Ergebnis unserer Arbeit ist kostbar und in der heutigen Zeit fast schon exklusiv.

Wir bewirtschaften auf unseren Flächen vornehmlich die Rebsorte Kerner, die ganz zu Unrecht heute etwas in Vergessenheit geraten ist. Die Rebe entstand durch züchterische Tätigkeit  schon 1929 durch Kreuzung der Heroldrebe mit dem weißen Riesling. Seit Ende der 60er Jahre wurde er verbreitet angebaut. Unser ältester Kernerwingert wurde im Jahr 1970 gepflanzt.

Der Kerner liefert excellente Weine, die dem Riesling ähneln, besticht aber durch eine moderate Säure und ein leichtes Bukett.

Er erreicht oft hohe Oechslegrade, so sind Spätlesen beim Kerner keine Seltenheit.